Pistoia in der Toskana

Das etwa 30 Kilometer nordwestlich von Florenz gelegene Pistoia hat 90.000 Einwohner und ist Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Wirtschaftliche Bedeutung erlangte der Ort bereits im 2. Jahrhundert v. Chr. wegen seiner Lage an der Via Cassia. Besonderen Aufschwung erfuhr die Stadt ab Ende des 12. Jahrhunderts, als Pistoia über hundert Jahre unabhängige Stadt war, ehe sie zu Beginn des 14. Jahrhunderts an Florenz fiel und an Einfluss verlor.

Heute ist Pistoia eine lebendige Stadt und wirtschaftliches Zentrum für die Umgebung. Neben zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten, gemütlichen Restaurants und einladenden Cafés warten aber auch kulturelle Glanzpunkte aus der langen Geschichte des Ortes auf den Besucher - und Pistoia ist immer noch ein echter Geheimtipp: wer eine authentische Kleinstadt der Toskana mit typischem Dolce Vita erleben will, die noch nicht von Touristen überlaufen ist, sollte hier auf jeden Fall einen Stopp einlegen.

Aus der kurzen Zeit der Unabhängigkeit stammt die hübsche Kathedrale von San Zemo an der Piazza del Duomo. Eine Besichtigung der Kathedrale lohnt wegen der Fassade im romanischen Stil und dem Altar zu Ehren des Heiligen Jakobs, an dem im Laufe der Jahrhunderte 628 Figuren, u.a. von Francesco di Niccolò und Giglio Pisano, angebracht wurden. Das in unmittelbarer Nähe liegende Baptisterium stammt aus dem 14. Jahrhundert und ist im gotischen Stil errichtet. Für Freunde alter Handschriften, Fresken und Gemälde lohnt sich der Besuch der beiden Museen Museo Civico im Palazzo Comunale und Museo Diocesano im Palazzo Rospigliosi.